Der ehrenamtliche Betreuer versteht sich als Vermittler, Kontaktperson, Organisator, Antragsteller und Vermögensverwalter.
Sie beraten und unterstützen die betreute Person in schwierigen Lebenssituationen, dies kann die Sicherstellung der finanziellen Lebensgrundlage beinhalten (Rente, Sozialhilfe etc.), sowie die Organisation und Wahrnehmung von Behördenterminen und Sie können bei der Abwicklung des notwendigen Schriftverkehrs helfen.
Weiterhin können Sie helfen, die Rechte der betreuten Person in Heimen oder sonstigen Einrichtungen zu wahren oder Sie übernehmen die Organisation von ambulanter Pflege in der häuslichen Umgebung.
Wichtig ist, dass Sie nicht persönlich für die Pflege am Menschen zuständig sind, sondern ausschließlich für die Organisation.
Um Ihnen einen besseren Einblick in die Aufgaben einer ehrenamtlichen rechtlichen Betreuung zu verschaffen, möchten wir an dieser Stelle einige unserer engagierten ehrenamtlichen Betreuer zu Worte kommen lassen.
Ein ehrenamtlicher rechtlicher Betreuer berichtet:
“Und plötzlich ist alles anders”
Wer möchte nicht gerne recht alt werden? Wenn möglich bei bester Gesundheit. Das war auch der Wunsch meiner Schwiegereltern. An die 80 Jahre, körperlich noch recht fit, war alles in bester Ordnung.
Doch dann begann die Demenz. In relativ kurzer Zeit war alles anders. Sie brauchten Hilfe. Was nun?
Ein Betreuer muss her. Aber wer? Und welche Aufgaben gehören dazu? Keine Ahnung.
Ich, der Schwiegersohn, habe mich nach Beratung mit dem zuständigen Richter entschlossen, die Betreuung zu übernehmen, obwohl unser verwandschaftliches Verhältnis nie besonders harmonisch war.
Mir war zunächst nicht klar, auf was ich mich da eingelassen hatte. Eine harte Zeit stand mir bevor. Der Richter hatte mir ein paar Telefonnummern mitgegeben, von sozialen Einrichtungen, wo ich kostenlos Beratungen in Anspruch nehmen könne. Ich habe mich spontan für den Betreuungsverein der AWO Altenkirchen entschieden. Es war eine gute Entscheidung.
Ohne die Hilfe des Betreuungsvereins, insbesondere deren fachkundigen und hilfsbereiten Mitarbeiter, hätte ich womöglich gar nicht durchgehalten. Es war eine schwere Zeit. Wir haben es gemeinsam zu einem guten Ende gebracht. Die Schwiegereltern sind im gesegneten Alter von fast 90 Jahren verstorben.
Ich bin dankbar für die Hilfe der AWO, dem Gericht in Betzdorf und dass ich diese Aufgabe erfüllen durfte. Es war für mich eine wichtige Erfahrung für’s Leben. Möge Gott alle Menschen behüten, die sich aufrichtig bemühen, den Bedürftigen zu helfen.
In Dankbarkeit
Alfred Körner